Von
Dr. Gerd Weyers -
In den letzten 20 Jahren hat sich EVOH stetig entwickelt und in der Verarbeitbarkeit verbessert, weswegen es zum Rohstoff schlecht hin für Hochbarriere-Verpackungen geworden ist.
Lange Zeit war 38mol%iges EVOH die meist benutzte Type, da gute Barriere und ausreichend lange Produktionszeiten eine recht gute Kombination darstellten.
Mit drastischer Erhöhung der Rohstoffpreise einhergehend mit immer präziserer werdender Co-Extrusions-Maschinen-Technologie, etablierte sich der Trend zu immer dünneren EVOH-Schichten und auch Gesamtfolienstärken bei geforderten gleichbleibenden oder gar verbesserten Eigenschaften. Als Garant für den Vollzug dieser Wende zu 32mol%igen EVOH als Standardmaterial für Verpackungs-Anwendungen (z.B. flexible und Tiefzug-Folie, Flaschen, etc.) waren dessen bessere Barriere-Eigenschaften in Verbindung mit der stetig verbesserten Langzeit-Verarbeitbarkeit.
Dieser Trend setzt sich nun weiter fort, da 29mol%iges Soarnol nahezu gleiche Verarbeitungseigenschaften, wie 32mol%iges zeigt. Den exponentiell mit der Verringerung des Ethylengehaltes verbesserten Barriere-Eigenschaften stehen lediglich in linearer Abhängigkeit verschlechterte Mechanische Eigenschaften (z.B. Flexibilität) und Verarbeitbarkeit (z.B. Aufblasverhältnis bei Blasfolienherstellung oder Tiefzugeigenschaften) gegenüber.
Im Gegenteil dazu kann bei Verringerung der Schichtdicke und gleichbleibenden Barriere-Eigenschaften sogar an Flexibilität der Folie gewonnen werden.
Ein Präzedenzbeispiel dafür ist die Erhöhung der sogenannten „Flex-Crack-Resistenz“, wie sie u.a. bereits bei „Bag-In-Box“ Folien seit einiger Zeit Anwendung findet.
Als Dienstleistung für seine Kunden bietet Nippon Gohsei die Voraussage von Barriere-Eigenschaften mittels firmeneigener Software an, welche auf einer immensen Menge an empirisch gefundenen Daten basiert und damit recht gut reale Verhältnisse simulieren kann. Hierzu soll anhand von Beispielen das Prinzip erläutert werden.
Umfang: 22 Seiten
, Grösse: 5.11 mB, Sprache:
deutsch