Von
Dr. Johannes Bergmair -
Was sind hormonähnliche Substanzen in Verpackungen? Was sind die Gefahren?
Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff, Papier oder beschichteten Metallen können hormonell aktive Substanzen (Xenohormone) wie Weichmacher, Antioxidantien und Stabilisatoren enthalten, die aus der Verpackung ins Lebensmittel übergehen können. Xenohormone stehen im Verdacht, das Hormonsystem des Menschen zu beeinflussen, indem sie aufgrund von Strukturähnlichkeiten die Wirkung natürlicher Hormone nachahmen und dadurch hormon-abhängige Effekte im Organismus induzieren können.
In den letzten Jahren rückten Xenohormone, wie Bisphenol A, verstärkt in den Mittelpunkt medialen Interesses. So ist z. B. seit Juni 2011 der Einsatz von Bisphenol A für Babyfläschchen europaweit verboten. Neben Bisphenol A existieren aber noch viele weitere Xenohormone, wobei es bis vor kurzem keine geeigneten Methoden zur Ermittlung der Hormonbelastung von Verpackungen gab.
Stand der Forschung
Im Rahmen des Xenohormonprojektes wurden daher verschiedene hochsensitive biologische und chemische Testmethoden zur Charakterisierung der Hormonaktivität von Lebensmittelkontaktmaterialien entwickelt und validiert. Mittels dieser Analysemethoden erfolgte anschließend eine Analyse von über 200 Lebensmittelverpackungen auf hormonaktive Substanzen. Dabei zeigte sich, dass grundsätzlich die Belastung mit Xenohormonen gering ist, jedoch einige Verpackungen doch deutliche Hormonaktivitäten aufwiesen. Im Folgeprojekt Xenofree werden diese ausgewählten Proben nun genauer unter die Lupe genommen, um die Ursache der Hormonaktivität zu identifizieren.
Umfang: 33 Seiten
, Grösse: 2.97 mB, Sprache:
deutsch