Von
Dr. Karl-Heinz Schumacher und
Dr. Christoph Kiener -
Der Kaschierklebstoff-Markt für Flexible Verpackungen wird in Europa traditionell von zwei Klebstofftechnologien dominiert: lösungsmittelhaltige und lösungsmittelfreie 100% Polyurethanklebstoffe. Bisher spielen wasserbasierte Systeme nur eine untergeordnete Rolle. Neue Produktentwicklungen eröffnen nun für sie ein deutlich breiteres Anwendungsspektrum.
Der zunehmende Fokus auf Migration, Lebensmittelsicherheit und eine Verkürzung der Lieferzeiten in der Wertschöpfungskette führt zu neuen Anforderungen, welchen sich die traditionellen Klebstoffsysteme stellen müssen. Wasserbasierte Klebstoffe bieten hier eine attraktive Alternative. Sie erzeugen hohe Sofortfestigkeiten der Laminate und erlauben somit eine sofortige Weiterverarbeitung. Probleme mit aromatischen Aminen, Blasenbildung, Teleskopieren der Rollen oder lange Aushärtezeiten gibt es mit ihnen nicht.
Auch wenn im Moment noch nicht die hohen Klebekräfte der besten lösungsmittelhaltigen Klebstoffe erreicht werden können, so genügen die wasserbasierten Klebstoffe den Anforderungen, welche an Klebstoffe in den Anwendungsbereichen General Purpose bis zur unteren High Performance gestellt werden. Typische Vorurteile gegenüber wässerigen Klebstoffen wie deutlich höhere Trocknungskosten, langsamere Maschinengeschwindigkeiten, höhere Auftragsgewichte, teurere Einkaufspreise und die Notwendigkeit hoher Anlageninvestitionen erweisen sich bei genauerer Betrachtung zum Teil als haltlos oder müssen deutlich relativiert werden. Wasserbasierte Klebstoffe können somit einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit bei Convertern leisten.
Umfang: 26 Seiten
, Grösse: 1.10 mB, Sprache:
deutsch