Von
Prof. Markus Schmid -
Das in einer Verpackung abgefüllte Produkt sollte im Idealfall vollständig vom Verbraucher entnommen werden können, d. h. die Verpackung sollte vollkommen restentleerbar sein. Vor allem bei hochviskosen Füllgütern ist die Forderung nach Restentleerbarkeit der Verpackung nicht immer gewährleistet.
Bei Lebens-, Reinigungs- und Körperpflegemittelverpackungen, die ein Anhaftverhalten zur Oberfläche zeigen, verbleiben Restmengen von bis zu 20 % vom Produkt in der Verpackung. Bei Schmiermittel sind es etwa 3 %. Die Forderung nach Restentleerbarkeit ergibt sich aus ökonomischen und ökologischen Aspekten. Zunächst ist es für den Konsumenten wünschenswert (Kundenzufriedenheit), möglichst den gesamten Inhalt einer Verpackung nutzen zu können. Der Anteil des abgefüllten Produkts durchläuft die gesamte Produktionskette mit ihren Aufwendungen. Die Restmengen werden vom Endkonsumenten nicht genutzt, tragen zur Umweltbelastung bei und werden letztendlich zum Abfall. Hohe Anteile an Verunreinigungen führen bei der Verwertung von Kunststoffverpackungen zu einer geringeren Ausbeute des Recyclingkunststoffs und zu höheren Reinigungsaufwendungen und Umweltlasten.
Das Forschungsprojekt OptiNanoPro entwickelt deshalb unterschiedliche Ansätze, um durch Nanotechnologie in Produktionslinien für Verpackungsmaterialien, die Restentleerung von Verpackungen zu verbessern. Die Aufgaben des Fraunhofer IVV bestehen einerseits in der Weiterentwicklung des nasschemischen Beschichtungsprozesses von Verpackungsfolien, um so den Auftrag von Lacken mit dispergierten Nanopartikeln zu ermöglichen. Ziel ist es durch den Einsatz von Nanopartikeln die Durchlässigkeiten der Folien zu verringern. Andererseits werden sowohl die dabei erzielten Barriereeigenschaften gegenüber Gasen und Wasserdampf als auch die Restentleerbarkeit von Verpackungen mit modifizierten Oberflächen bewertet.
Umfang: 35 Seiten
, Grösse: 3.07 mB, Sprache:
deutsch