Herr Dr.-Ing. Michael Kohlert studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der TU in Kaiserslautern. Anschließend sammelte er 7 Jahre Erfahrungen bei der Klöckner Pentaplast GmbH & Co. KG und der Mondi Gronau GmbH in den Bereichen: R&D, Extrusion, Druckerei, Kaschierung und IT. Als Abteilungsleiter IT & Automation am Standort Gronau stellte er seine Praxisnähe mit zahlreichen neuen Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0 unter Beweis.
Im Jahre 2012 gründete er die Software & Messsysteme GbR, die seitdem Entwicklungen im Bereich der Folienindustrie anbietet.
Besonders gern beschäftigt er sich mit der präventiven Instandhaltung und Ausschussreduktion mittels mathematischer Algorithmik.
Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?
Industrie 4.0 der Branche näher zu bringen und neue Kontakte zu knüpfen.
Ihr Vortragstitel lautet: “Industrie 4.0 in der Kunststofffolienindustrie”
Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?
Einen Überblick über 4.0 zu geben und anhand von Beispielen darzulegen, wie man mittels Daten zur Reduktion von bspw. Ausschuss beiträgt.
Große Datenmengen zu sammeln ist das eine. Aber was machen Flexpackunternehmen mit diesen Datenmengen und wie kann deren Beherrschung und Auswertung zur Nachhaltigkeit beitragen?
Daten müssen mit Intelligenz verknüpft werden, andernfalls sind sie nutzlos. Um einen Mehrwert zu erreichen, muss die Aggregation/Auswertung von Daten zu einem verständlichen Ergebnis führen, bspw. Kostenreduktion. Der wirtschaftliche Nutzen ist die Zielkomponente.
Wo sehen Sie die Ansätze für eine strikte Vermeidung von Verpackungsabfällen bezogen auf Folie?
Betrachtung der ganzheitlichen Wertschöpfungskette im Zusammenspiel. Die Zukunft liegt in der Überwachung aller Prozesse und einem schnellen Eingreifen. Wer nicht überwacht, der kann nicht steuern.
Welcher Bereich sollte dringend vom Gesetzgeber geregelt werden, um die Verpackungsindustrie stärker zu motivieren, Kreislaufwirtschaft zu betreiben?
Neuere Maschinen, denn je älter, desto geringer die Datendichte und damit die Erkenntnisse. Eine Abwrackprämie für alte Maschinen?
Achten Sie auf eine rezyclierbare Verpackung, wenn Sie privat einkaufen? Was raten Sie als Fachmann dem Konsumenten und Ihren direkten Kunden?
Nein, denn dazu müsste die Abfallwirtschaft in der Lage sein, die rezyclierbaren Verpackungen zu bezwingen, was heute nur teilweise klappt. Verpackungen, die sich selbst zersetzen, werden in Zukunft stärker im Fokus sein.
Alle Beteiligten der gesamten Wertschöpfungskette (Verpackungshersteller, Abfüller/Abpacker, Handel, Recycler) müssen Anstrengungen zur stofflichen Wiederverwertung möglichst aller Verpackungsrohstoffe unternehmen. Wo fängt da die Kommunikation an?
Ein Netzwerk aufzubauen wäre hier ein erster Schritt. Dadurch können Schnittstellen geschaffen werden und die Kommunikation kann starten. Die Kommunikation fängt eigentlich beim Handel an, denn der Kunde bestimmt, was gekauft wird und was nicht.
Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf?
Umbau eines alten Rasenmähers zu einem automatisierten, steuerbaren Rasenmäher. Hobby, um Altes wiederzuverwenden.
Geschrieben am 17. Nov, 2017
Kategorie: Abfülltechnik, Digitaldruck, Entsorgung / Recycling, Etiketten + Sleeves, Flexodruck, Folienherstellung/Veredelung, Folienprüfung & Analytik, Neuigkeiten, Q-Management/ Hygiene, Standbeutel, Thermofomen/Tiefziehen, Tiefdruck, Verpackungsdesign
Tags: Abwrackprämie, Aggregation, Datenmengen, IM, IM-02-18, Industrie 4.0, Kostenreduktion, Kunststofffolienindustrie, Michael_Kohlert, Netzwerk, rezyclierbar, Schnittstellen.