Wir leben in einer zunehmend digitalisierten Welt. Kritiker sprechen von einer „Entmenschlichung“. Aber war es nicht mit allen Umbrüchen genauso?
Nahezu alle Jäger und Sammler stellten sich nach Einführung der Landwirtschaft auf diese neue Situation ein und wurden sesshaft. Auch Mega-Trends, wie die Digitalisierung des Alltags, sind letztendlich nicht aufzuhalten. Das zeigt auch die Geschichte.
Allerdings führt es in den Übergangsphasen, in der wir uns unumstritten befinden, weltweit zu mehr oder weniger starken gesellschaftlichen Verwerfungen. Von diesen Umbrüchen bleibt auch die Flexpack-Industrie nicht verschont. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine logische Weiterentwicklung eines stetigen Veränderungsprozesses. Wir lesen und hören viel über den so genannten Point of Sale (POS). Aber wo ist er eigentlich geblieben? Gibt es den einen Verkaufspunkt heute überhaupt noch? Sind heute Kaufentscheidungen aufgrund der vielen Verkaufskanäle, die uns zur Verfügung stehen, nicht viel komplexer geworden? Ja, werden Sie mir zurufen – das wissen wir schon. Doch ich erwidere darauf: „Warum bieten wir unsere Folienverpackungen für alle Kanäle einheitlich an? Warum stimmen wir weder Größe, Funktion und Erscheinungsbild – sprich Bedruckung und/oder Etikettierung – nicht auf die Vertriebskanäle ab?“
Ist es nicht so, dass ein Konsument im Supermarkt die Packung anfasst, dreht und wendet, bevor er sie in den Einkaufswagen legt? Oder ist es vielmehr die Wiedererkennung der Verpackung, die zum spontanen Kauf des wohl vertrauten Lebens- oder Genussmittels führt? Welche Funktionen muss die Verpackung eigentlich zuhause erfüllen? Viele komplexe Studien ranken sich um das Thema Verpackung als Schutz-, Marketing- und Kommunikationsmittel. Doch im Wesentlichen sind es die nachfolgenden Punkte, die eine Verpackung aus Käufersicht ausmachen:
(Wieder-) Erkennung des Produkts: Was für ein Produkt enthält die Verpackung überhaupt?
Wie ist das Produkt durch die Verpackung repräsentiert?
Wie wird auf der Verpackung über das Produkt informiert?
Handling: Wie entnehme ich das Produkt aus der Verpackung und verschließe ich sie wieder? Lagerung: Wie schützt die Verpackung das Produkt? Mit dem Produkt ist gemeint, was verpackt ist und nicht die Verpackung selbst.
Es scheint, dass die Verpackungsentwickler dies manchmal aus den Augen verlieren. Manchmal gehört zu einer Verpackung eine Funktion, die bei der Entwicklung einer Verpackung nicht bedacht wird. So ruft beispielsweise das
Herrchen seinen Hund mit dem Schütteln der Faltschachtel voller „Leckerlies“. Wird das Hundefutter in einen Folienbeutel verpackt, geht gerade diese, scheinbar nebensächliche Funktion für den Kunden
– nämlich den Hund – verloren.
In diesem Zusammenhang ist zu fragen, ob der Begriff Point of Purchase nicht besser ist als die Bezeichnung Point of Sale. Denn am Point of Purchase muss
die Begeisterung des Konsumenten für das verpackte Produkt entstehen, also bei demjenigen, der das Monatsgehalt des Verpackungsentwicklers bezahlt.
Genau darum geht es auch beim 13. Inno-Meeting 2015 http://im.innoform.de
Geschrieben am 21. Jan, 2015
Kategorie: Neuigkeiten