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Steve Walpuski über Druckfarben für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln

Das Inno-Meeting gilt als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von Ihrem Beitrag?

Colorcon No-Tox(R) Products ist der Experte und ein global führender Spezialist für Direct-Food-Contact-Druckfarben und alle damit zusammenhängenden Customized-Sonderanwendungen für alle gängigen Hauptdruckverfahren. Wir freuen uns, dabei zu sein und wertvolle Impulse zu den Themen Druckfarben für Lebensmittel-Direktkontakt, essbare Druckfarben und Pharma-Primary-Packaging zu geben. 

Der Themenschwerpunkt beim diesjährigen Inno-Meeting liegt auf „Handeln“. Anders ausgedrückt: Zeit zum Umdenken. Was fällt Ihnen spontan zu diesem Thema – bezogen auf Verpackungen und Verbraucheranforderungen – ein?

Unsere Labore sind eine offene Schmiede für Innovationen und Entwicklung im Themenbereich Direct Food Contact, ein Spezialbereich der Funktionsdruckfarben. Unsere Arbeit beginnt da, wo andere aufgehört haben, daran zu glauben, dass es tatsächlich Lösungen gibt. Zu handeln heißt, to take ACTION, und das tun wir jeden Tag mit außergewöhnlichen Projekten. Wichtig ist der Fokus auf nicht toxische Farbsysteme, womit wir mit unseren Farben Lösungen zum Thema Produktsicherheit und Kontaminierungsvermeidung anbieten. 

Ihr Thema lautet „Druckfarben für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln“. Was wird Ihre Kernaussage sein, und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

  • No-Tox Druckfarben sind Funktionsdruckfarben, die Produkte und Konsumenten schützen.
  • Neue Geschäftsfelder in Nischenmärkten sind Chancen und Arbeitsplätze von morgen. 
  • 1 Million qm ungenutzte Werbe- und Informationsflächen.

Im Alltag denkt wohl kein Verbraucher an bedruckte Lebensmittel – aber Sie liefern die Farben dafür. Können Sie uns Beispiele für bedruckte Lebensmittel geben?

Im Verpackungsbereich sind es z. B. Joghurtdeckel, die zusätzliche Informationen an den Verbraucher liefern oder Schokoladenverpackungen, die als neue Werbeflächen dienen. Die Bedruckung von Lebensmitteln ist sehr gewöhnlich, so gewöhnlich, dass man sie nicht mehr wahrnimmt. Zum Beispiel die Bedruckung von rohen Hühnereiern mit unserer Edimark-Serie oder die Bedruckung von Bambustellern mit essbarer Farbe bzw. essbare Druckfarben, die im Inkjetdruckverfahren auf Tabletten aufgebracht werden. Bei der Bedruckung mit Direct-Food-Contact-Farben gibt es fast keine Grenzen. 

Welchen Vorteil bieten von innen bedruckte Folien aus Ihrer und aus Kundensicht?

Monofolien kommen immer mehr zum Einsatz. Hier sind No-Tox-Flexodruckfarben optimal für die Außenseite, da sie das Migrationspotential durch Druckfarben ausschließen. Hauptaugenmerk ist, dass wir die nichtbedruckte Seite für Lebensmittel-Direktkontakt bedrucken können; das Kundenerlebnis und die Markenbindung wird dadurch gesteigert. Aktuell werden Joghurtdeckel von innen bedruckt mit dem Hinweis, den Deckel ganz vom Becher abzuziehen, um Wertströme, die im Kreislauf zurückfließen sollen, noch sauberer zu halten. 

Welche Prüfungen und Gutachten sind für eine Zulassung solcher Farben notwendig?

Colorcon No Tox ist der einzige Druckfarbenlieferant, der von der FDA, der amerikanischen Lebensmittelbehörde, als Standort FDA zertifiziert ist und regelmäßig auditiert wird. Wir produzieren unsere Druckfarben nach FDA und EU-Vorgaben, die gesetzlich den Verordnungen der jeweiligen Länder entsprechen. 

Welche Anstrengungen muss die Verpackungsindustrie unternehmen, um dem Plastik-Bashing entgegen zu wirken?

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema: Um Plastik-Müllberge zu vermeiden, braucht es einen differenzierten Ansatz. Das Grundproblem liegt in der fehlenden Infrastruktur für die Rückgewinnungen von Plastiksorten und die fehlende Standardisierung von Plastiksorten. Deutschland ist Vorreiter im Bereich Rückgewinnung: Schauen Sie nach Polen, wo eine Müllverbrennung nach der anderen gebaut wird. Aber verbrannt wird auch hierzulande, speziell im Kliniksektor, das gesetzlich vorgeschrieben ist.

Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein?

Die Kunststoffverpackung ist eine Funktionsverpackung, um Verpackungsgut (Haltbarkeit) und Konsument (vor Migration) zu schützen. Diese Funktion ist derart sinnvoll, dass sie jedoch leider in vielen Diskussionen vergessen wird. Plastik ist ein wertvoller Rohstoff in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Die große Herausforderung ist es, diesen Rohstoff auf hohem Niveau kreislauffähig zu halten. 

Unsere Teilnehmer möchten die Referenten auch gern persönlich besser kennenlernen. Deshalb noch eine letzte Frage: Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben besonders?

Als Teil der „Plant Trees“ -Initiative des Start up‘s Rohholz setzen wir uns für die Umforstung unserer heimischen Wälder ein. Hier geht es darum, junge Leute wieder in die Natur zu bringen und zu verstehen, wenn ich heute einen Baumpflänzchen setzte, tue ich das nicht für unsere Generation, sondern für die übernächste, sprich für die Kinder unserer Kinder. In den letzten 6 Jahren wurden hier um die 10.000 Bäume gepflanzt. Von Fichte bis Weißtanne, um hier mit dem „Tiefwurzler“ auch bei hohen Sommertemperaturen eine gesunde Waldmischung zu finden.